Willkommen auf meiner Website! Schön, dass du dich für das Thema Pferdeosteopathie interessierst. Ich freue mich darauf, dich und dein Pferd kennenzulernen.
Pferdeosteopathie
Die Osteopathie wurde im 19. Jahrhundert von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still entwickelt. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Osteopathie von dem französischen Arzt Dominique Giniaux auf Pferde übertragen.
Die Bezeichnung ist zusammengesetzt aus „Osteo“ = den Knochen betreffend und „Path“ = die Krankheit, das Leiden. Der Begründer der Osteopathie, Andrew Taylor Still hatte als erstes den Bau der Knochen studiert, um die Leiden seiner Patienten zu lindern.
Wenn man jedoch das Wort ‚Path‘ aus dem Englischen übersetzt, dann kann man die Osteopathie auch als ‚Der Weg des Knochens‘ übersetzen.
Osteopathie ist eine manuelle Diagnostik- und Behandlungsmethode, bei der die optimale Beweglichkeit der Gelenke wiederhergestellt werden soll. Prinzip: Das Leben zeigt sich in Bewegung. Dort wo die Bewegung eingeschränkt wird entwickeln sich Krankheiten.
Das Ziel der Pferdeosteopathie ist die Erhaltung der freien Beweglichkeit von Muskulatur, Faszien und Knochen. Hat das Pferd Einschränkungen in der Mobilität des Bewegungsapparates, so beeinflusst das alle Körpersysteme. Wie zum Beispiel innere Organe, Hormondrüsen, Lymphsystem und natürlich die Psyche des Pferdes.
Warum überhaupt eine osteopathische Behandlung für mein Pferd?
Die Entstehung des Pferdes liegt bereits 60 Millionen Jahre zurück. Die letzte große Entwicklungsstufe, zu dem Pferd wie wir es heute kennen, liegt ca. 4 Millionen Jahre zurück. Zum Vergleich: Die Entstehung des Menschen kann man ca. 2,5 Millionen Jahre zurückverfolgen. Der erste Homo Sapiens entwickelte sich vor ca. 300.000 Jahren.
Wenn wir die Natur des Pferdes verstehen wollen, ist es hilfreich, sich folgende Dinge bewusst zu machen:
Das Pferd ist:
- ein Pflanzenfresser
- ein Flucht- und Beutetier
- ein Herdentier
Um nur ein Beispiel zu nennen gehe ich gerne ich im Folgenden auf das Pferd als Pflanzenfresser ein. Die Evolution schafft sogenannte biologische Nischen. Das sind spezielle Lebensräume, an die eine Art perfekt angepasst ist. Der ganze Körper und das Verhalten sind an diese Nische angepasst. Das Pferd wurde für eine Umgebung geschaffen, in der es relativ karge Nahrung gibt. Diese Nahrung besteht aus viel Rohfaser und wenig Energie.
Um auf die Menge an Energie zu kommen, die ein Pferdekörper zum Leben braucht, muss das Pferd also relativ viel Masse aufnehmen. Um das wiederum zu schaffen, muss das Pferd sehr lange fressen – nahezu den ganzen Tag. Und da es diese Masse an Nahrung nicht an einem Platz findet, muss das Pferd sich dabei fortbewegen. Zusammengefasst bedeutet das:
- nahezu durchgehende Nahrungsaufnahme
- rohfaserreiche und energiearme Nahrung
- mind. 16 Stunden langsame Fortbewegung
- in kopfabgesenkter Haltung
Erfüllen wir diese Anforderungen heutzutage?
Allein durch unsere heutigen Haltungsbedingungen, können wir diese Frage klar mit ‚Nein‘ beantworten. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass wir unser Pferd ‘reiten‘, ‘beschlagen lassen‘, ‘zufüttern‘…um nur einige Beispiele zu nennen. All diese Faktoren sind für unsere Pferde unnatürlich und beeinflussen unsere Pferde.
Natürlich kann das Pferd als Bewegungskünstler viel kompensieren. Doch ändert das Pferd aufgrund von Verspannungen seine Bewegungsabläufe, dann wächst das Risiko von Verschleißerkrankungen.
Die osteopathische Behandlung
Die Pferdeosteopathie arbeitet mit sanften Techniken ohne großen Kraftaufwand, um die Selbstheilung des Körpers zu unterstützen. Über harmonisierenden Behandlungstechniken werden muskuläre Verspannungen und Verklebungen im Bereich der Faszien gelöst. Durch das Lösen von Körperspannungen wird gleichzeitig das emotionale Wohlbefinden des Pferdes verbessert.
Für die Diagnose und Therapie nutzt der Pferdeosteopath ausschließlich seine Hände. Das Austesten der Mobilität einzelner Gelenke und das Einfühlen in muskuläre Strukturen geben Rückschlüsse über die Ursache der Bewegungseinschränkungen des Pferdes.
Einsatzbereiche der Pferdeosteopathie
Es gibt eine Vielzahl von Indikationen bei der sich die Pferdeosteopathie, neben den gängigen Themen am Bewegungsapparat, bewährt hat. Dazu gehören unter anderem auch Funktionsstörungen von Organen und psychische Auffälligkeiten. Besonders bewährt hat sich die Pferdeosteopathie bei folgenden Problemen:
- Lahmheiten
- Taktstörungen
- Eingeschränkte Biegung und Stellung
- Genickprobleme
- Schweifschlagen oder Schiefhaltung
- Verspannungen der Muskulatur
- Rückenschmerzen
- Überlastungserkrankungen der Sehnen, Bänder und Gelenke
- Gleichgewichtsprobleme
- Leistungsabfall
- Verhaltensstörungen
- Stoffwechselerkrankungen
Die Behandlung
Zu aller erst:
Ich kann leider keine Wunder vollbringen!
Wenn du von mir erwartest, dass:
- alle Probleme sich nach einer Behandlung in Luft auflösen
- du nichts dafür tun musst, damit es deinem Pferd besser geht
- du nichts ändern musst, damit sich bei deinem Pferd etwas ändert
- die Behandlung in einer halben Stunde schnell mal zwischendurch gemacht werden kann
Dann bist du bei mir leider nicht richtig!
Vor der eigentlichen Behandlung
Vor der Behandlung besprechen wir erst einmal von Mensch zu Mensch alles Wichtige rund um dein Pferd. Wir klären aktuelle Beschwerden, tierärztliche Befunde, Vorerkrankungen und erstellen somit ein Profil um einen ersten Eindruck zu erhalten.
Dann schaue ich mir dein Pferd in der Bewegung und im Stand an. Hier benötigen wir nur einen festen, geraden Untergrund. Eine asphaltierte Straße wäre optimal. Sattel und Trense des Pferdes sollten griffbereit sein.
Nachdem ich mir ein Bild machen konnte, kann ich dir meist schon eine erste Rückmeldung geben. Gerne mache ich während der Anamnese noch ein kleines Video oder Fotos von deinem Pferd für einen Vorher- Nachher Vergleich.
Die Behandlung
Die Behandlung an sich fällt sehr individuell aus. Nicht nur, dass jedes Pferd andere ‚Probleme‘ hat, sondern auch jedes Pferd ganz anders reagiert. Die meisten finden die Behandlung jedoch toll, weil sie merken, dass es Ihnen guttut.
Was passiert danach?
Nach der Behandlung lasse ich mir das Pferd noch einmal im Schritt zeigen und mache auch hier wieder ein kleines Video oder Fotos für den Vorher-Nachher Vergleich. Anschließend besprechen wir die nächsten Tage und die weitere Vorgehensweise. Insgesamt muss du dafür mindesten 1,5 Stunden Zeit einplanen.
Kosten
osteopathische Erstbehandlung | 110€ |
osteopathische Nachbehandlung (innerhalb 6 Wochen) | 80€ |
osteopathische Erstbehandlung (ab 2 Pferde pro Stall) | 90€ |
osteopathische Nachbehandlung (ab 2 Pferde pro Stall) | 60€ |
Fahrtkosten > 30km | 0,30€ pro km |
Über mich
Meine Mutter hat mal über mich gesagt: Seitdem Jasmin laufen kann, läuft sie Pferden hinterher!
Die Leidenschaft für diese eleganten und beeindruckenden Tiere habe ich wohl schon früh entdeckt. Mittlerweile reite ich seit über 30 Jahren und bin seit 2007 stolzer Besitzer eines Friesenhengstes. So ein eigenes Pferd bringt neue Herausforderungen mit sich und man macht sich noch einmal ganz anders darüber Gedanken, als als Reitbeteiligung. Viele Dinge habe ich allerdings schon immer anders gemacht und nie richtig verstanden, warum die meisten Reiter so kompliziert mit ihren Pferden umgehen. Schon sehr früh, war ich fasziniert von Monty Roberts und seiner Herangehensweise. Zur Osteopathie bin ich gekommen, weil mein Pferd ein deutliches Problem bei Biegung und Stellung zeigte und mir wirklich keiner helfen konnte. Verschiedene Osteopathen (Osteopath ist nicht gleich Osteopath habe ich festgestellt), Tierärzte (inkl. Röntgen des Halses), Masseure und Tierheilpraktiker haben ihr Glück versucht. Der große Knall kam dann nachdem der Tierarzt mein Pferd zur Szintigrafie anmelden wollte (Kostenpunkt 900€ inkl. 5 Tage Isolation des Pferdes). An diesem Punkt war es mir dann zu viel und ich habe mich nach Ausbildungseinrichtungen für Pferdeosteopathen umgesehen, um die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Mit Erfolg! Mein Pferd läuft nun besser als je zuvor.
Eigentlich wollte ich mich damit gar nicht selbstständig machen. Die Freude daran, den Pferden zu helfen und in glückliche Pferdebesitzergesichter zu schauen hat mich jedoch letztendlich dazu motiviert.
2018 habe ich in Portugal den Introductory Course von Monty Roberts auf der Quinta Vida Boa bei Monty Roberts Instructor Anna Kerkhoff de Sacchi erfolgreich absolviert.
2019 habe ich die Ausbildung zum Pferdeosteotherapeuten bei Vetogether, der Therapeuten Academy erfolgreich absolviert.
Einen Kutschführerschein und das kleine Reitabzeichen habe ich auch. Aber das nur der Vollstängikeit halber 🙂